Strömbäck-Kont
Das Naturschutzgebiet Strömbäck-Kont liegt ungefähr
20 Kilometer südlich von Umeå bei der Mündung
der Bucht Västerfjärden in das Meer. Die Klippen bei
Kont sind seit vielen Jahren ein beliebtes Ausflugsziel der Einwohner
von Umeå. Aus diesem Grund kaufte die Gemeinde Umeå
hier eine große Landfläche und schuf 1978 das Naturschutzgebiet
Strömbäck-Kont.
Heute ist Strömbäck-Kont eines der zugänglichsten
Naturgebiete an der südlichen Küste von Västerbotten.
Hier gibt es mehrere Wanderwege und Rastplätze; einige der
Wege im Süden des Gebietes sind rollstuhlgerecht. Die meisten
Besucher ihr Auto am Ende der Straße und spazieren mit ihrem
Picknickkorb zu den Klippen bei Kont. Vor der kleinen Klippe liegt
eine Bucht mit einem Grillplatz. Die Gemeinde Umeå sorgt
nicht nur hier, sondern auch an anderen Stellen im Naturschutzgebiet
dafür, dass Feuerholz vorhanden ist und die Toiletten gewartet
werden. Sie können ihr Fahrzeug übrigens auch schon
bei Strömbäcks Folkhögskola abstellen und den ganzen
Weg nach Kont gehen - eine Wanderung von gut 3 Kilometern.
In der Gegend um Strömbäck-Kont leben seit fast
3 000 Jahren Menschen, und man findet hier Spuren aus der Vorgeschichte
und aus der jüngeren Geschichte. Bei Sörböle liegen
mächtige Steingräber aus der Bronzezeit. Im Dorf Strömbäck,
am Nordende des Naturschutzgebietes, wurde Mitte des 18. Jahrhunderts
die erste Glashütte Norrlands errichtet. Die Glasbläserei
war bis 1882 in Betrieb. Inzwischen gehört die umgebaute
Glashütte zur Bildungseinrichtung Strömbäcks folkhögskola.
Auf Våtön im Naturschutzgebiet liegt altes Weideland,
das von der Hengstzuchtstation beim Herrenhaus in Strömbäck
eingerichtet worden war. Aber auch heute können die Wanderer
auf Våtön noch Weidetieren begegnen. Im 19. Jahrhundert
prägte die Flößerei die Gegend. Das Holz wurde
im See Hatten gesammelt, um von Simphamn in die Sägewerke
geflößt zu werden.
In Strömbäck-Kont liegen einige geowissenschaftlich
interessante Orte. Auf der Landzunge Hattholmen im See Hatten
findet man die für Västerbotten ungewöhnlichen
Gesteine Gabbro und Anorthorsit; der an Feldspat reiche Labradorit
durchzieht als heller Streifen den leicht verwitterbaren, dunklen
Gabbro. Im östlichen Bereich der Erhebung Våtöberget
gibt es eine schöne Höhle, die allerdings nicht ganz
leicht zu finden ist. Die beiden langen Drumlins, Granskär
und Vidögern, ziehen sich bis in die nördlichen Bereiche
der Bucht Västerfjärden hinauf.
Strömbäck-Kont gehört zu den abwechslungs-
und artenreichsten Naturgebieten der Küste von Västerbotten.
Hier gibt es Süß- und Brackwasser, weshalb man fast
alle Meeresküsten- und Süßwasserarten findet,
die am Meeresufer von Västerbotten vorkommen. Der botanisch
interessante See Hatten beheimatet so seltene Arten wie Stumpfblättriges
Laichkraut (Potamogeton obtusifolius),
Wasserpfeffer (Polygonum hydropiper)
und Blattreicher Knöterich (Polygonum foliosum).
Auf der Südseite der Halbinsel Flakaskär wächst
stellenweise Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata).
Obwohl Strömbäck-Kont ein Naturschutzgebiet
ist, gibt es hier große Flächen mit jungem Wald: Vor
der Reservatsgründung wurde ein alter, über 100 Hektar
großer Fichtenwald abgeholzt. Mit Hilfe eines Pflegeplanes
soll in den jungen Wäldern der Wert des Naturwaldes wiederhergestellt
werden. Die wertvollsten Altbestände bilden der Fichtenwald
auf Vidögern und der Kiefernwald, der in den südlichen
Bereichen von Flakaskär auf felsigem Gelände und in
einem nährstoffarmen Moor wächst.
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