Holmöarna
Die Holmöarna bilden eine große Inselgruppe
im westlichen Kvarken. Zwischen Trappudden im Norden und Holmögadd
im Süden erstrecken sich auf einer Länge von 26 Kilometern
4 Hauptinseln ganz unterschiedlichen Charakters. Die Inselgruppe
besteht aus Drumlins und Endmoränen (De-Geer-Moränen).
Stellen, an denen das Grundgestein zutage tritt, sind recht selten.
Die Holmöarna sind seit langer Zeit bewohnt. Bereits
in der Eisenzeit und im frühen Mittelalter waren die Inseln
wichtige Fanggründe. Die ältesten Dokumente, in denen
auf Holmön ansässige Bauern erwähnt werden, stammen
aus dem Jahr 1543; heute leben hier gut 90 Personen.
Das Fährterminal Byviken liegt auf der Hauptinsel
Holmön, ganz im Norden der Inselgruppe. Bei Byviken gibt
es einige Servicegebäude. Hier beginnt auch die kleine Dorfstraße
durch das lang gestreckte, locker bebaute Dorf Holmö, auf
der man nach fast 3 Kilometern zur nächsten Insel, Ängesön,
gelangt. Zu den Sehenswürdigkeiten von Holmön gehören
im Norden Trappuden mit Klippen und Geröllfeldern und im
Westen der mit Schindeln gedeckte Leuchtturm auf Bergudden. Nördlich
von Bergudden liegt das Gebiet Kammen, das größte Geröllfeld
auf Holmön. Bergudden ist ein guter Standort zur Beobachtung
des Vogelzuges durch das westliche Kvarken.
Auf dem ebenen Gelände der Insel Holmön dominiert
Fichtenwald. Beim Dorf Holmö liegt allerdings ein kleinräumiges
Mosaik alter landwirtschaftlicher Flächen, die teilweise
noch immer genutzt werden. Wenn Sie sich die Pflanzen an den Wegrändern
und auf den alten Mähwiesen um die Höfe anschauen, können
Sie neben Borstgras (Nardus stricta)
und Rotem Straußgras (Agrostis capillaris)
zahlreiche andere Arten entdecken, die typisch für altes
Kulturland sind. Auch seltenere Arten wie Zottiges Fingerkraut
(Potentilla crantzii) und Flaumiger Wiesenhafer
(Avenula pubescens) kommen hier vor.
Das Dorf Holmö mit seinem Mosaik aus offenen Landwirtschaftsflächen,
kleinen Waldsäumen, Steinmauern, Steinhaufen und Laubsträuchern
ist ein hervorragender Lebensraum für Vögel, in dem
östliche Arten wie Grünlaubsänger (Phylloscopus
trochiloides), Buschrohrsänger (Acrocephalus
dumetorum) und Zwergschnäpper (Ficedula
parva) regelmäßig zu sehen sind.
Ängesön südlich von Holmön ist die
zweite große Insel der Holmöarna. Obwohl es hier -
mit Ausnahme von ein paar Freizeithäusern - keine Gebäude
gibt, kann man sich über die kleine Straße, die sich
hinunter zur Südspitze der Insel erstreckt, problemlos auf
Ängesön fortbewegen. Zwischen Ängesön und
Holmön liegt der schmale Gebäckssundet, eine Passage,
die trotz Landhebung und Verlandung noch immer für Kleinboote
befahrbar ist. Die Ostseiten von Ängesön und Holmön
sind durch eine sehr kleinräumige Topographie mit Landzungen,
Buchten und kleinen Inseln gekennzeichnet. Unzählige kleine
abgeschnürte Meeresbuchten, Seechen, Moore und ehemalige
Moorkulturen machen die Inseln zu einer faszinierenden Landschaft,
in der die Orientierung nicht ganz leicht fällt. Wenn Sie
eine einfachere Wanderung unternehmen möchten, ist Ihnen
der Weg an der Westseite von Ängesön zu empfehlen. An
dieser Strecke können Sie in einem Häuschen bei Sikskärsgrundet
übernachten (den Schlüssel bekommen Sie im Bootsmuseum
von Holmön, (090) 552 20). Von der Straße von Ängesön
aus gelangt man auch zu 2 schönen Rastplätzen mit Windschutzen
bei Klintviken und Kontviken. An der hübschen Bucht Klintviken
können Kleinboote anmachen.
Auf dem Süd- und Südostteil von Ängesön
wachsen Küstenlaubwälder aus Birken - ein Lebensraum,
der zum speziellen Charakter der Insel beiträgt. Im Inselinneren
gibt es in den von Fichten dominierten Wäldern auch viele
Flächen, an denen das Gestein unverhüllt zutage tritt.
Südlich von Ängesön liegt Grossgrunden.
Diese Insel ist knapp 5 Kilometer lang und wird von Buchten und
einigen größeren Seen strukturiert. Auf den älteren
Teilen der Insel gibt es ein paar Fichtenbestände, ansonsten
dominieren offene Steppenheiden mit Krähenbeeren- und Wacholdersträuchern.
Da es auf der Insel keine Straße und touristische Anlagen
gibt, wird Grossgrunden nicht so oft besucht.
Holmögadd ist die südlichste und unbekannteste
Insel der Holmöarna. Hier steht ein alter Steinleuchtturm,
von dem täglich im schwedischen Seewetterbericht zu hören
ist. Als Militärgebiet ist die Insel für die Zivilbevölkerung
nicht zugänglich. Die großen Bereiche mit offener Steppenheide
und Birkenwäldern geben der Insel ihr besonderes Gepräge.
Der Sund zwischen den Inseln Grossgrunden und Holmögadd heißt
Gaddströmmen. Er ist ein ausgezeichnetes Fischgewässer,
in dem man zum Beispiel im Spätwinter große Äschen
fangen kann.
Der erste Leuchtturm" im westlichen Kvarken
wurde 1760 auf der Insel Holmögadd errichtet, einer Stelle,
die seit allen Zeiten für ihre gefährlichen Gewässer
bekannt war. Es handelte sich um eine Konstruktion, bei der ein
Korb mit brennenden Kohlen an einer Stange aufgehängt wurde.
Anfänglich war das Seezeichen nur im Herbst bemannt.
Weite Teile der Holmöarna stehen unter Naturschutz.
Das Naturschutzgebiet umfasst Holmögadd und Grossgrunden,
fast die ganze Insel Ängesön und die Ostseite der Insel
Holmön. Die Ausweisung als Naturschutzgebiet hat unter anderem
zur Folge, dass sich die Wälder und Strände frei entwickeln
dürfen.
Das Naturschutzgebiet umfasst auch die Insel Stora Fjäderägg,
die ebenfalls zur Inselgruppe Holmöarna gehört. Stora
Fjäderägg wird auf einer eigenen Seite im Führer
zur Kvarken-Region vorgestellt.
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