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Bonden ist eine der eigenartigsten Inseln des Kvarken. Obwohl sie nur 300 Meter lang und 100 Meter breit ist, brüten auf der Insel Tausende von Vögeln. Bonden ist ein Vogelfelsen, auf dem es im Sommer von nistenden Alken nur so wimmelt. An keiner anderen Stelle in der Ostsee nördlich der klassischen Vogelfelsen der Inseln Stora Karlsö und Lilla Karlsö bei Gotland gibt es so viele Alken wie auf Bonden.

 

Bonden

Wenn man sich der Insel Bonden nähert, sieht man zunächst nur eine einsame, kahle Klippe mit einem Leuchtturm. Bald darauf wird der Schwarm der Alken sichtbar. Aber erst wenn man nur noch einige hundert Meter von Bonden entfernt ist, begreift man, wie viele Vögel tatsächlich um die Insel kreisen. Es ist ein unglaubliches Erlebnis, die so plump fliegenden Tordalken (Alca torda) aus der Nähe zu sehen. Man fürchtet fast, dass die Vögel mit dem Boot kollidieren, aber schließlich schwirren sie doch in einem Abstand von ein paar Metern am Boot vorbei und setzen ihre Runden um die Insel fort.

Bonden unterscheidet sich nicht nur durch den Vogelreichtum von anderen Inseln. Die Insel liegt einsam und sehr weit draußen im Meer und hat außerdem ein anderes Grundgestein als das übrige Kvarken. Bonden ist vom Rapakivigranit Ångermanlands ganz rot. Der größte Teil der Insel wird von einer nackten Klippe mit Gesteinsfugen, flachen Felsen und Abhängen ausgemacht. In der Mitte der Insel liegt ein tieferer Bereich mit Gesteinsblöcken. Die Insel bietet den Alken viele Nistplätze. Die Altvögel füttern ihre Jungen mit Fischen. Irgendwann laufen die jungen Vögel zum Wasser, um die Insel schwimmend zu verlassen. Erst draußen auf dem Meer lernen sie zu fliegen.

Die Vegetation auf Bonden ist sehr spärlich, aber in den Gesteinsfugen wachsen in geringer Zahl Krähenbeere (Empetrum nigra), Mauerpfeffer (Sedum acre), Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella) und Rotes Straußgras (Agrostis capillaris). Auch Küsten-Arznei-Engelwurz (Angelica archangelica ssp. litoralis), Ährige Johannisbeere (Ribes spicatum) und Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) kommen vereinzelt vor, und auf der Kante einer Klippe steht der eine oder andere Vogelbeerbaum (Sorbus aucuparia). Die meisten Besucher führt wohl ihr Interesse für Vögel zur Insel. Der Tordalk (Alca torda) und die Trottellumme (Uria aalge), die in der Ostsee nördlich von Bonden nicht vorkommt, beherrschen die Insel. Ungefähr 2 900 Tordalken- und 700 Trottellummenpaare brüten hier. Auch einige Paare der Gryllteiste (Cepphus grylle) brüten auf Bonden. Seit 1994 brütet der Kormoran (Phalacrocorax carbo) ebenfalls auf der Insel.

In früheren Zeiten war die Insel wichtig für das Überleben der Küstenbewohner, die hier Vogeleier holten. Im 18. Jahrhundert beschrieb Linné die Tordalken-Kolonie in seinem Buch „Lappländische Reise". Die Anzahl der Tordalken schwankte in der Vergangenheit stark: Um 1900 gab es cirka 5 000, in den 1940er Jahren nur noch rund 15 Paare. Bis in die 1930er Jahre wurden die Eier der Vögel gesammelt - Hauptgrund dafür, dass Bonden geschützt wurde. Im Jahr 1937 wurde die Insel zum Naturdenkmal erklärt und wurde damit zum ersten geschützten Gebiet von Västerbotten. 1977 machte man aus Bonden ein Naturschutzgebiet. Das bringt mit sich, dass vom 15. April bis 15. September an der Insel nicht gelandet werden darf und dass der Bootsverkehr in einem Abstand von mindestens 200 Metern zum Ufer stattfinden muss. Auch bei einem Bootsausflug zu den Robbenfelsen Tuvan und Sydvästbrotten wird um äußerste Vorsicht und Rücksichtnahme gebeten.

Die einzigen Menschen, die die Insel betreten, sind ein paar Ornithologen, die Bonden jedes Jahr Ende Juli einen kurzen Besuch abstatten, um die Nachkommen der Tordalken und Trottellummen zu beringen. Dabei müssen sie übrigens gut auf Zecken aufpassen. Denn Bonden gilt als Gebiet mit der höchsten Zeckendichte von Västerbotten, und die Vögel sind stark von Zecken befallen.

Foto: Ann Salomonsson
Foto: Anders Enetjärn
Foto: Anders Enetjärn
Bonden ist eine einsame Klippe im Meer.
Tordalken (Alca torda)
Eine adulte Trottellumme (Uria aalge) wurde in einer Gesteinsfuge gefangen und soll beringt werden.
     
Foto: Anders Enetjärn
Foto: Anders Enetjärn
Foto: Anders Enetjärn
Tordalken (Alca torda) auf den Gesteinsblöcken
Trottellumme (Uria aalge)
Der Leuchtturm auf Bonden

Anreise

Zur Insel Bonden kommen Sie nur mit einem seetüchtigen Boot. Während der Brutzeit der Vögel darf an Bonden nicht gelandet werden.

  • KFUM Norrbyskär arrangiert für Gruppen von maximal 11 Personen Bootsfahrten zur Insel Snöan und anderen Inseln, (0930)  241  44 (15. Mai bis 30. September), (090)  185 710 (1. Oktober bis 14. Mai), http://www.norrbyskar.se/ (auf Schwedisch), [email protected].
  • Das Hotel Norrbyskär bietet im Sommer Bootsfahrten und Robbensafaris an, (0930) 241 41, http://www.norrbyskar.com/ (auf Schwedisch).

Bootshafen

Vom 15. April bis 15. September darf an der Insel nicht gelandet werden. Bootsverkehr muss in einem Abstand von mindestens 200 Metern zum Ufer stattfinden.

Service

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Tipps

Um Bonden und bei den kleinen Felsen Tuvan und Sydvästbrotten hat man gute Chancen, Robben zu sehen.

Links

Gemeinde Umeå: www.umea.se


Texte: Anders Enetjärn, Lise-Lotte Molander
Übersetzung: Stefanie Busam Golay, Stilren
Layout & Illustrationen: Päivi Anttila
Webdesign: Fredrik Smeds, Freddi Com Oy Ab
Kontakt hinichtl. Inhalt und Aktualisierungen: [email protected]